Sprinkler Forest

Falcon nickte Arion zu. "Viel Glück." sagte er, als Arion davon lief. Als der Rüde verschwunden war, sah Falcon zu Ben. "Was hältst du von ihm?" ben zuckte mit den Schultern. "Wir können ihm vertrauen, er will uns helfen." Falcon nickte. "Ja, du hast recht. Er hat noch einiges zu lernen, doch wenn wir hier draußen sind, können wir uns im Wald einen Lagerplatz suchen und dort leben, wie ein richtiges Rudel..." Sehnsüchtig starrte Falcon in die Ferne...

[Ich schlage vor, dass wir jetzt im Laborgelände weiterschreiben.]

"Ja, das ist gut. Wir kundschaften soviel wie möglich aus und tragen unsere Informationen zusammen. Je mehr wir über unseren Gegner erfahren, desto besser können wir ihm begegnen. Wir kriegen das schon hin, Leute." sagte Arion mit einem freudigen Lächeln.
"Ich kundschafte hier draussen, ihr dort drinnen. Wir sind bestimmt ein gutes Team. Also dann, ich mach' mich auf den Weg. Bin in zwei oder drei Tagen zurück. Laßt die Ohren nicht hängen, ich finde euch schon wieder. Kommt am Besten beide kurz her, damit ich euch nochmal so richtig beschnuppern kann." Arion's Rute wedelte heftig hin und her, während er seine Nase begierig lang machte und nach seinen neuen Freunden schnupperte.
Nachdem er ihren Geruch aufgenommen hatte, oder so gut es eben ging, sprang er los.
Sein erster Anlaufpunkt war die Höhle. Dort sah er nach seinen Sachen, die er in noch gutem Zustand fand. Dann bewegte er sich durch den Wald, in Richtung Zufahrtsstrasse. Dort angekommen, verbarg er sich im nahen Gebüsch, in einer Entfernung, die ihm eine gute Sicht bot und genug Schutz vor Entdeckung. Aus seiner wölfischen Sicht jedenfalls und so gut er die Menschen eben kannte.
Erst am letzten Tag würde er sich verwandeln und die Sachen anziehen, wenn er tatsächlich den Entschluss gefasst hätte, ins Labor einzudringen.

Falcon überlegte kurz. "In einem Rudel ist es selbstverständlich, auch mal ein Opfer zu bringen, doch ich aktzeptiere deine Meinung. Ich selbts beforzuge auch meine Wolfsgestalt." meinte er und sah Ben an. Dieser zuckte mit den Schultern. "Arions Plan ist auch gut, wenn nicht sogar besser. Er hat Recht, wir sollten kein Risiko eingehen, dass die Menschen ihn schnappen." Ben sah Arion an. "Du solltest in Zukunft das Labor genaus auskundschaften, aber sei bloß vorsichtig." Falcon nickte. "Ja, außerdem solltest du deine Verwandlung üben, wie du bereist erwähnt hast. Du kannst es hier üben, wir können dir auch helfen, und es später in verschiedenen Situationen üben." Falcon war voll in seinem Element, Alpha zu sein und einen genialen Plan, mithilfe seiner Rudelgefährten, auszutüfteln. "Ben, du musst aus dem Außengehege und aus dem Zwinger aus, ebenfalls die Lage auskundschaften. Irgendetwas geht vor sich. Es gibt kaum noch Versuche und die Forscher lassen sich nur zum Füttern blicken. Das ist günstig für unseren Plan, doch trotzdem habe ich Angst, dass sie an irgendeinen riesen Versuch arbeiten..." Falcon sah hinüber zum Labor, wo absolute Stille herrschte. "Damit wäre das geklärt." meinte er schließlich und sah fragend in die Runde.

Es war offensichtlich, daß Arion diese Idee gar nicht gefiel. Seine Rute sank nach unten und er schaute traurig durch den Zaun. Nach einem tiefen Seufzer sagte er: "Ich mag die Menschengestalt nicht. Seitdem ich diese haben kann, habe ich sie lieben gelernt. Ich verbringe schon sehr viel Zeit darin. Sie ist mir das Liebste geworden, was ich habe. Naja, einige Sachen zum Anziehen habe ich noch, sicher...ich bevorzuge aber diese Form. Das Gelände habe ich mir genau angesehen und möglich ist das sicher auch, die Idee umzusetzen, doch wenn ich auffalle, sperren sie mich auch ein. Dann ist niemandem geholfen. Woran erkennen die Menschen, daß jemand ein Wolf ist? Erkennen sie das nur, wenn eine Verwandlung passiert? Ich werde das so machen: Ich schaue mir ein paar Tage den Ablauf im Eingangsbereich an, also da, wo der offizielle Zugang ist, die Autos und Menschen rein und raus gehen. Dann komme ich mit den beobachteten Dingen zurück und wir können dadurch dann besser planen. Ich werde mir auch etwas Zeit nehmen, die Menschengestalt nochmal zu üben. Vielleicht gibt es ja in der Nähe der Strasse Spazierwege oder Spaziergänger. Ich könnte mich als einen ausgeben. Mal sehen, vielleicht ist das unauffällig hineingelangen gar nicht so schwer, wie ich dachte. Ihr wartet am Besten hier." Arion schaute Falcon und Ben an und bemerkte seine unpassenden Worte. "Oh, Entschuldigung. Natürlich wartet ihr. Tut mir leid, ich wollte euch nicht verletzen." Sein Körper spannte sich. Bereit loszuspringen, schaute Arion zu Falcon, um dessen Einverständnis einzuholen.

Falcon wusste nicht warum, aber Arion schaffte es, ihm ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Er zog seine Leftzen zurück und grinste ein freundliches Wolfsgrinsen. Er mochte Arion. "Es freut mich, dass zu so viel Mitgefühl zeigst. Das ist schonmal ein guter Anfang als Rudelmitglied." Falcon überlegte kurz. "Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung wie wir hier rauskommen sollen..." Er sah hinüber zu Ben und kläffte kurz und laut. Ben fuhr hoch und kam zu Falcon an den Zaun getrabt. "Wer ist das?" fragte er und blieb dabei erstaunlich ruhig und entspannt. "Das ist Arion," erklärte Falcon. "Er gehört von jetzt an zu unserem Rudel. Er ist ebenfalls ein Fenriswolf und lebt hier in der Umgebung." "Wow!" Ben sah Arion anerkennend an. "Na dann, freut mich dich kennenzulernen. Mein Name ist Ben." Falcon grinste. "Ben, Arion möchte uns helfen, hier rauszukommen, aber ich weiß nicht wie... Hast du eine Idee?" Ben überlegte und sah sich im Zwinger um. "Nun, im Grunde genommen ist es nicht sehr schwer. Genau genommen, sogar ziemlich leicht." Falcon riss erstaunt die Augen auf. "Leicht?!" Ben nickte ruhig. "Ja, wenn Arion das Risiko auf sich nehmen will, kann er sich einschleichen, sich in einen menschen verwandeln und uns einfach die Tür zum Käfig öffnen. Wenn wir vorsichtig und leise sind, kann es gut klappen." Falcon grinste. "Ben, die Idee ist so dämlich, dass sie schon wieder genial ist!" Er sah zu Arion. "Was hältst du davon?"

Obwohl Arion sich sehr über die Möglichkeit freute, zu einem Rudel dazu gehören zu dürfen, senkte er traurig den Blick. Ein tiefer Seufzer drang aus seiner Kehle. "Falcon, danke, ich möchte schon gerne dazu gehören. Aber es schmerzt mich, euch täglich hier drinnen zu wissen. Ihr seid meine Brüder. Und ihr solltet frei sein. Die Menschen haben nicht das Recht, euch einzusperren. Sie sollten hier drin sein und sich füttern lassen müssen. Sie sollten am eigenen Leib erfahren, wie es ist, unter diesen Umständen leben zu müssen...." Arion sagte noch viel schlimmere Gedanken, als diese. Dabei stieg seine Erregung und seine eben noch entspannte Haltung wurde zur Kampfstellung, so als stünde hinter Falcon einer dieser Menschen. Arions Nackenhaare stellten sich auf und ließen ihn noch größer erscheinen als er ohnehin schon erschien. Seine Lefzen zogen sich zurück und gaben ein weißes, starkes Gebiss frei. In seinen Augen leuchtete Angriffslust und Wut, über diese schäbige Behandlung. Ein kurzes, dunkles Knurren stieg in seiner Kehle auf, das Arion selbst auch hörte. Als er es wahrnahm zuckte er zusammen und tänzelte, erschrocken über seine eigene Heftigkeit, ein Stück zurück und dann wieder vor den Zaun. Sein Atem hatte sich beschleunigt und seine Flanken bebten leicht. Er schluckte. "Oh, entschuldige, ich sollte nicht so viel darüber nachdenken. Vielleicht hast Du eine Idee, wie wir hier draussen zusammen kommen könnten?...Ich hab' mir die Umgebung zwar schon angesehen, aber so richtig blicke ich da nicht durch." Nach kurzer Pause fuhr er fort: "Ach so, geht das denn, daß ich zu eurem Rudel gehöre und trotzdem hier draussen bin? Ich weiß nicht viel darüber. Bringst du's mir bei, wie man in einem Rudel lebt?"

Falcon hörte Arion interessiert zu, der Rüde gefiel ihm irgendwie. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er daran dachte, dass Arion eigentlich ein erwachsener Mann war und er ein Junge, während sie als Wölfe gleichgesinnt schienen. Seltsam, was eine andere Gestalt alles ändern kann... Falcon nickte immer ab und zu, während er Arion zuhörte. Er behielt seinen grimmigen Blick bei, doch sein Fell glättete sich und er nahm eine entspanntere Haltung an. Als Arion geendet hatte, überlegte Falcon kurz, dann antwortete er. "Es ist sehr nett, dass du uns helfen willst, es kann vielleicht auch funktionieren, aber den Zaun durchzubeißen würde ich nicht probieren. Er steht unter Strom. Aber du kannst uns sicher irgendwie anders helfen..." Falcon überlegte. "Über uns gibt es nicht viel zu erzählen, ich war 12, als ich ins Labor kam. Wegen Ben musst du ihn schon selbst fragen..." Falcon blickte Arion prüfend an. "Du scheinst okay zu sein... Wenn du willst... Wir würden zu einem neuen Rudelmitglied nicht nein sagen..." Falcon blickte Arion fragend an.

Arion lächelte erfreut über Falcon’s freundliche Ansprache und ignorierte seinen grimmigen Blick. „Ich..äh...leb’ hier draussen so und hoffe, dass ich überlebe, ohne dass mich die Menschen klein kriegen.
Was meine Familie betrifft, ich weiß nicht wo Papa ist. Er begleitete mich durch die erste Zeit. Als er mir anbot, mitzugehen, wollte ich nicht. Vielleicht hätte ich lieber mit gehen sollen? Aber nein, dann hätte ich Dich und Ben nicht getroffen.
Mein Alter?“ Arion drückte sich bäuchlings leicht runter und schaute verlegen zur Seite.
„Naja, meine erste Verwandlung mit fünfzehn ist jetzt zwölf Jahre her." Dann stand er wieder gerade. "Du willst wissen, wie es draussen ist? Hm, kommt darauf an. Ich denke, du kennst die Autos und die Menschen, die einem echt gefährlich werden können. Darüber hinaus bin ich froh dieser rein menschlichen Umgebung ausweichen zu können.“ Arions Ohren horchten in die Umgebung – war da ein Geräusch? Er schaute sich sichernd um.
„Was können wir denn tun, damit ihr hier rauskommt? Während wir uns das überlegen, könnt ihr beide ja was von euch erzählen?!“
Arion setzte sich und schaute Falcon auffordernd und erwatungsvoll an. In seinem Blick stand die Freude und Zufriedenheit Kontakt mit anderen, die wie er waren, gefunden zu haben. Er prüfte noch einmal den Geruch der anderen und beschloss, daß sie es sein mußten. Dann fuhr er fort, Falcon von Draussen zu erzählen. Von den Schulen und Bildungseinrichtungen, den Wohnungen und Lebensgewohnheiten der "normalen" Menschen, ihren Eigenarten und Verschrobenheiten. Weiter sprach er von den Fortschritten und Veränderungen der Gesellschaft, während der letzten fünf Jahre. Das waren für ihn die wichtigsten Ereignisse. In der Zeit erlebte auch er seine erste, besondere Veränderung, nämlich die, daß er allein zurecht kommen mußte, weil sein Vater weg und seine Mutter tot war. Schließlich fragte er: "Weißt Du, ob es noch andere gibt? Wie sollten wir leben? Ich mag mein Leben hier draussen, aber ihr eures sicher nicht. Vielleicht kann ich den Zaun durchbeissen?" und schaute Falcon fragend und erwartungsvoll an.

Ein grimmiges Lächeln erschien auf Falcons Gesicht, als der Fremde wild drauflos plapperte. Er hieß Arion. Ein schöner Name... dachte er Ich muss wohl nichts von ihm befürchten, er scheint nett zu sein... Wer weiß, vielleicht will er unserem Rudel beitreten?
"Mein Name ist Falcon und ich bin der Alpha des Mondrudels." stellte Falcon sich förmlich vor. "Nun, viel werden wir nicht zusammen machen können. Die Menschen halten uns hier gefangen, sie fangen jeden Fenriswolf, den sie sehen, also nimm dich in Acht." Falcon sah hinüber zu Labor. "Was dortdrin geschieht, willst du nicht wissen." Falcon kniff die Augen zu, als ihm die Bilder der Versuche und Qualen aus dem Labor vor Augen stiegen. Geräte, Spritzen, Medikamente. Ärtzte und Forschern in weißen schutzanzügen und Gasmasken. Qualen, Versuche, Experimente. Falcon knurrte und riss die Augen wieder auf. "Pass bloß auf, Arion. Wenn die Menschen dich einmal haben, kommst du nie wieder hier raus..." Falcon seuftzte und sah hinüber zu Ben. "Das ist Ben. Wir beide haben das Rudel des Mondes gegründet." erklärte er und wandte sich wieder Arion zu. "Wo lebst du? Was ist mit deiner Familie? Wurdest du nicht entdeckt? Wie ist es so, draußen? Hat sich was geändert? Wie alt bist du eigentlich? Du musst mir alles über draußen erzählen!" Die Fragen prasselten nur so auf Arion nieder und Falcon war begierig auf Antworten.

Der Fremde schien freundlich zu sein. Arion fühlte sich sichtlich erleichtert. Seine Ohren stellten sich aufmerksam nach vorne und er fand den Mut, etwas zu sagen. "Hallo, ich heiße Arion. Hab' erst vor Kurzem was von euch mitgekriegt. Ich bin auf der Suche nach anderen Wölfen, naja, eigentlich nach Papa, aber ich weiß gar nicht ob der noch lebt..." geriet Arion ins Plappern. Seine Rute wedelte dabei aufgeregt hin und her. "Oh, ich rede wohl zuviel, was? Tut mir leid, ich werd' mich bessern. Wer bist du denn? Was macht ihr hier? Sind die Menschen gut zu euch?" Nach einer kurzen Pause fügte Arion hinzu: "Vielleicht kann ich euch was von hier draussen erzählen? Oder wir machen etwas anderes zusammen, wenn das geht." Aufgeregt und freundlich lächelte er den Fremden an und erwartete seine Antwort.

Falcon knurrte leise und hob die Rute. Misstrauisch beäugte er den Fremden, der soeben an den Zaun getreten war.Wer ist das bloß? Er hob die Nase und sog witternd den Geruch des Fremden ein. Er roch eindeutig nach Wolf. sogar eine feine Note Mensch hatte sich in den Geruch des Anderen geschlichen. Also ein Fenriswolf, stellte Falcon fest. Aber was macht er hier? Warum ist er frei? Das Lächeln des Fremden war freundlich, doch die Jahre im Labor hatten ihm Vorsicht gelehrt. Er traute dem Fremden nicht. Der Wolf sah Falcon erwartungsvoll und voller Neugier an. Vielleicht will er ja nichts Böses... "Wie heißt du, Fremder?" fragte Falcon schließlich. Seine Stimme war ruhig, doch sein Körper war angespannt und sein Fell sträubte sich. Nun war auch Falcons Neugier geweckt, er wollte wissen, wer der andere Wolf war und was er hier suchte.

Arion hatte schon kapiert, daß die Menschen große Angst vor solchen wie ihm hatten. Mehr aus Erzählungen, als aus eigenen Erfahrungen. Mit aufgestellten Nackenhaaren ging er näher an den Zaun heran. Die Ohren aufgerichtet und den Kopf leicht gesenkt. Seine Augen drückten dafür umso mehr die Neugier aus, die in ihm war. Dann stand er am Zaun. Sein Kopf hob sich und er lächelte den anderen, auf der anderen Seite, an. >Wer der wohl ist? Wie er wohl heißt? Wie es ihm wohl geht? Hoffentlich sagt er etwas nettes....Hm,naja, wenn nicht, was mach' ich dann?...Hm....<
Mit erwartungsvollem Blick schaute er dem anderen kurz in die Augen und dann auf die Nase.

Arion's Ohren zuckten hin und her. Es war etwas los, in dem Gehege in seiner Nähe. Er nahm Bewegungen wahr, hörte ein schepperndes Geräusch und roch - Essen! Lieblich stieg ihm der Geruch des Fleisches, was es ohne Zweifel sein mußte, lockend in die Nase. Dann konnte Arion aus sicherer Entfernung wahrnehmen, daß noch ein zweiter Wolf dort sein mußte. Er stand kurz auf, ging ein paar Schritte voran und setzte sich wieder. Seine Rute ging dabei hin und her. Hingezogensein rang mit Furcht und Vorsicht. Dann stand jemand am Zaun und blickte in seine Richtung. Es war tatsächlich ein anderer Wolf! "Oh Mann, endlich, andere Wölfe! Hoffentlich gehe ich nicht den Menschen in die Falle. Vielleicht sind das nur Köder!?" flüsterte er vor sich hin. Nach ein paar Minuten hielt er es nicht mehr aus. Er sah noch immer einen der Wölfe am Zaun stehen. Schließlich näherte er sich dem Zaun. Als er den anderen, und er ihn wohl auch, sehen konnte, stoppte er und sog witternd die Gerüche ein, die von den Wölfen und deren Gehege aus gingen. Seine Rute wedelte halb erhoben. Währenddessen sondierten seine Ohren aufmerksam die Umgebung, ob sich jemand näherte. Stets bereit, einer möglichen Gefahr auszuweichen.

Falcon lag auf seinem Lieblingsplatz im Aussengehege und sah sich mit stets wachsamen Augen um. Ben döste in einer sonnigen Ecke, so musste Falcon aufpassen. Er wusste nicht warum, aber die Jahre im Versuchslabor hatten ihm gelehrt stets wachsam und misstrauisch zu sein. Er blieb die meiste Zeit, wie auch Ben, in seiner Wolfsgestalt, so fühlte er sich wohler, auch den Forschern gegenüber. Plötzlich vernahmen seine Ohren Schritte und er sprang auf. Ein Knurren drang aus seiner Kehle, als er einen Forscher sah, der mit einem großen Eimer auf den Zwinger zu kam. Der Forscher war jung, wahrscheinlich einer von den neuen Praktikanten. Falcon baute sich in der Mitte des Zwingers auf, sträubte das Fell und fletschte die großen, scharfen Zähne. Er beobachtete den Praktikant, wie er, vor Angst zitternd, das Außengehege öffnete. Falcon spannte seine Muskeln an und senkte bedrohlich den Kopf, der Praktikant war nun im Zwinger. Urplötzlich sprang Falcon auf den Praktikanten zu und warf ihn zu Boden. Dieser schrie auf und ließ den Eimer fallen, rohes Fleisch fiel auf den Boden. Falcon knurrte den Praktikanten an, dann ließ er von ihm ab, schnappte sich ein großes Stück Fleisch und ging zurück zu seinem Lieblingsplatz. Wärend er das Fleisch verschlang, rappelte sich der Praktikant auf und floh blindlings aus dem Außengehege. Falcon grinste und sah, wie Ben erwachte und zu dem Fleisch ging. Falcon hatte noch Hunger, so sprang er auf, ging zu Ben und knurrte ihn an. Ben duckte sich unterwürfig und wich zurück. Erst, als Falcon satt war, fraß auch Ben. Falcon trottete zurück zu seinem Lieblinsplatz. Ja, er und Ben waren Freunde, doch sie waren auch ein Rudel. Und in dem war Falcon nun mal der Leitwolf. Falcons Blick schweifte im Außengehege umher, als er plötzlich eine Bewegung im Wald wahrnahm.Sofort sprang Falcon auf und lief zu Zaun. Er starrte leise knurrend in den Wald und entdeckte eine dunkle Gestalt. Falcon schnupperte - und erstarrte. Ein Wolf!

Es war ein warmer Morgen, als Arion sich neugierig und doch vorsichtig durch den Wald bewegte. Sanft schrritt er über den Waldboden, immerzu in seine Umgebung witternd und lauschend. Nachdem er einen Hasen zum Frühstück erjagt hatte, trottete er etwas entspannter durch den Wald. Seine Nase sog die Gerüche in sich ein, seine Augen nahmen immer wieder forschend Einzelheiten und Gesamtbilder auf. Plötzlich hielt er inne. Ja, hier war er vor ein paar Tagen schon einmal. Dieses Bild bot sich bereits. Er ging näher heran. In einiger Entfernung sah er Bewegungen zwischen den Bäumen. Nicht schnell, auch nicht bedrohlich eher scheu und veralten. "Warum kamen sie nicht näher?" fragte er sich. Langsam ging er näher heran. Dann erkaante er die Ursache: Sie konnten nicht, weil ein großer, starker Zaun sie vom Wald trennte. "Oder wissen sie nicht, daß ein Wald da ist?" Arion schlich an den Zaun heran. In einem abgesperrten Bereich saßen bzw. gingen Wölfe herum! Einerseits freute ihn der Anblick der anderen, doch gleichzeitig erkannte er ihr Elend. Sie waren Geschöpfe der Freiheit, und doch gefangen! Arion stand jetzt in Sichtweite am Zaun und wartete und beobachtete eine Weile. "Wie sie wohl reagieren würden? - Ob sie ihn überhaupt bemerken würden oder wollten?" Gespannt erwartete er, was sie taten. Ob sie zu ihm kamen, ihn ansprächen oder ihn ignorieren würden. Sollte Letzteres der Fall sein, würde er einfach da sitzen und ihnen zuhören. Im Hinterkopf behielt er jedoch stets, daß er rechtzeitig zu seiner Höhle zurück kehren müßte...

Hier ist der Wald, in dem das Labor steht. Er heißt Sprinkler Forest.
Hier gibt es ein paar kleine Bäche, Felsen und Höhlen.

Bild: